Schlamm

Schlamm

Aufgabe der Klärschlammbehandlung war und ist es, die bei der Abwasserbehandlung anfallenden Klärschlämme derart vorzubereiten, dass sie schadlos, d. h. ohne negativen gesamtökologischen Einfluss beseitigt werden können, wobei gleichzeitig kostenminimierte Verfahren im Vordergrund stehen.

Die besondere Stellung der Klärschlammbehandlung wird dadurch deutlich, dass ca. 13 % der gesamten Jahreskosten bei der Abwasserbehandlung für die Klärschlammentsorgung anfallen.

Da eine Vermeidung von Klärschlamm zwar wünschenswert aber praktisch nicht möglich ist, stehen die mit der Klärschlammminimierung verbundenen Kosteneinsparungen im Vordergrund.

Der nur noch zeitlich befristete Einsatz von Flockungshilfsmitteln als auch die anstehende Novellierung der Düngemittel- und Klärschlammverordnung führen dazu, dass die nachhaltige Verwertung von Klärschlamm seit vielen Jahren kontrovers diskutiert wird.

Grund zahlreicher Debatten ist die bivalente Rolle des Klärschlamms sowohl als Nährstoffspeicher als auch als Schadstoffsenke. Der Nährstoff Phosphor als endlicher und nicht substituierbarer Rohstoff nimmt dabei eine besondere Stellung ein. Durch den Einsatz geeigneter Verfahren ist eine Rückgewinnung von Phosphor sowohl aus Klärschlamm als auch Klärschlammasche möglich.

Schlammbehandlung

Wirtschaftliche und verfahrenstechnisch optimierte Schlammbehandlung für sichere Betriebsführung und kostengünstige Verwertung oder Entsorgung.

  • Analyse der spezifischen Ausgangssituation
  • Optimierung bestehender Schlammbehandlungsanlagen
  • Planung von Anlagen zur:
    • Konditionierung
    • aeroben und anaeroben Stabilisierung
    • Schlammeindickung und -entwässerung
    • thermischen Klärschlammtrocknung
    • solaren Klärschlammtrocknung
    • Klärschlammverbrennung
    • Klärschlammkompostierung
    • Klärschlammdesintegration
    • sonstigen Verwertung und Entsorgung
  • Energetische und verfahrenstechnische Optimierung
  • Sonderschlämme
  • BHKW
  • Neubau und Sanierung von Faul- und Gasbehältern
  • Klärschlammentsorgungskonzepte
  • Aufbau von Partnerschaften zur Klärschlammbehandlung und -entsorgung
  • Dienstleistungsausschreibungen für die Klärschlammbehandlung und -entsorgung
Thermische Klärschlammbehandlung

Fehlende Akzeptanz der stofflichen Verwertung des Schlammes in der Landwirtschaft und das Deponierungsverbot führen zur thermischen Verwertung.

  • Die Schlammtrocknung reduziert den Wassergehalt. Hierdurch wird der Transport erleichtert und günstige Bedingungen für die selbstgängige Verbrennung geschaffen.
  • Die speziell für Klärschlamm entwickelte Monoverbrennung ermöglicht durch die Wirbelschicht eine quasi schadstofffreie Verbrennung.
  • Bestehende Kohlekraftwerke als auch Zementwerke und Abfallverbrennungsanlagen gestatten die Mitverbrennung von Klärschlämmen in begrenztem Umfang.

Projekte

Schlammbehandlung

Der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf (SEBD) betreibt die Kläranlage Düsseldorf-Nord mit einer Ausbaugröße in Höhe von 600.000 EW.

Die vorhandene Kammerfilterpresse zur Klärschlammentwässerung ist altersbedingt zu erneuern. Die Errichtung einer Zentrifugenanlage in einem neuen Gebäude wurde im Rahmen der Vorplanung als Vorzugsvariante definiert.

Der AZV Südholstein betreibt die Kläranlage Hetlingen mit einer Ausbaugröße von 870.000 Einwohnerwerten. Im Mittel fallen rund 1.500 m³/d Faulschlamm an.

Der azv Südholstein betreibt am Standort Hetlingen die Kläranlage Hetlingen. Die Kläranlage besitzt eine Ausbaugröße von 800.000 EW.
Die Schlammentwässerung erfolgt über zwei Zentrifugen. Die hydraulische Leistung einer Zentrifuge reicht für die anfallenden Schlammmengen nicht immer aus.

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg betreiben die Kläranlage Duisburg-Hochfeld mit einer Ausbaugröße von 92.000 Einwohnerwerten.

Das ZKW Mainz betreibt aktuell eine eigene Entwässerungs-
anlage, bestehend aus
2 Zentrifugen, die altersbedingt abgängig sind.

Für die Erneuerung der Schlammenwässerungsstufe auf der KA Köthen bestand akuter Handlungsbedarf, da durch den Maschinenhersteller die serienmäßige Ersatzteilproduktion aufgekündigt wurde.

Die Energieversorgung Sylt GmbH betreibt das Zentral-
klärwerk Westerland / Sylt mit einer Ausbaugröße von 90.000 EW.
Nach langjähriger Nutzung der vorhandenen Klärschlamm-
faulung und -entwässerung war die vollständige Erneuerung dieser Anlagenteile erforderlich.

Im Zuge des Ausstieges aus der landwirtschaftlichen Klärschlammentsorgung soll zukünftig der anfallende Klärschlamm der Insel Rügen am Standort der Kläranlage Bergen behandelt und verascht werden.

Die Samtgemeindewerke Harsefeld betreiben auf dem Standort ihrer Kläranlage eine Schlammfaulung mit nachgeschalteter maschineller Eindickung. Derzeit wird dieser eingedickte Klärschlamm landwirtschaftlich verwertet.

Die Stadtentwässerung Frankfurt am Main beabsichtigt, am Standort der Abwasser-
reinigungsanlage Sindlingen im Zuge der Neukonzeption der Schlammbehandlung eine Schlammfaulungsanlage zu errichten. Die Anlagenkapazität (40.000 MgTS/a) berücksichtigt die Behandlung der kompletten Rohschlämme der Stadtentw

Die Stadt Wunstorf betreibt die Kläranlage Wunstorf / Luthe mit einer Ausbaugröße von 65.000 EW. Die Klärschlammbe-
handlung wird durch den Bau einer Faulung mit Klärgas-
verstromung in einer BHKW-Anlage auf eine anaerobe Schlammstabilisierung umgestellt.

Nach geplanten Kapazitätserweiterungen von Industrie- und Gewerbebetrieben im Einzugsgebiet der Zentralkläran­lage Freiberg haben sich Abwassermenge und Schmutzfrachten nachhaltig geändert.

Vor dem Hintergrund einer unzureichenden Entwässerungsleistung sowie hoher Störanfälligkeit der vorhandenen Zentrifugen wird die Schlammentwässerungs-
stufe einschl. zugehöriger Beschickungs- und Austragsperipherie komplett erneuert.

Die Stadtwerke Leer AöR betreiben die Kläranlage Leer mit einer derzeitigen Zulaufbelastung von
ca. 60.000 EW. Der bei der biologischen Behandlung anfallende Überschussschlamm wird in einer Zentrifuge entwässert und mit Branntkalk hygienisiert.

Die Stadtwerke Osnabrück betreiben im Ortsteil Eversburg eine Kläranlage mit einer Anschlussgröße von rd. 300.000 Einwohnerwerten. Aktuell wird der anfallende Klärschlamm mit Branntkalk und Eisen konditioniert und über Kammerfilterpressen entwässert. Die Verwertung erfolgt in der Landwirtschaft.

Das Klärschlammlager ist in drei Kompartimente unterteilt, wovon zwei eine Überdachung erhalten. Somit ist eine große Lagerkapazität mit einem beständigen Wassergehalt des Klärschlammes möglich. Die bringt den Vorteil von niedrigen Entsorgungskosten bei einer thermischen Verwertung
mit sich.

Der auf der Kläranlage der Stadt Achim anfallende Überschussschlamm wird maschinell eingedickt und zusammen mit dem Primärschlamm ausgefault.

Der ZWAR betreibt zukünftig auf dem Gelände der kommunalen Kläranlage Bergen eine zentrale Faulung mit einer Ausbaugröße von 220.000EW. In dieser Faulung sowie in der anschließenden Schlammentwässerung werden die Schlämme des Zweckverbandes behandelt.

Die aktuelle Schlammbehandlung der Kläranlage Herzebrock-Clarholz erfolgt über eine Voreindickung des Überschuss-schlamms, der dann aerob stabilisiert und schließlich maschinell entwässert wird.

Die Universitätsstadt Freiberg errichtete im Rahmen der Erweiterung der Zentral- kläranlage Freiberg einen Faulbehälter zur anaeroben Klärschlammstabilisierung. Vorgeschaltet ist ein Überschuss- schlammeindicker über Siebtrommeln, nachgeschaltet eine Zentrifuge zur Schlammentwässerung.

Die hanseWasser Bremen GmbH betreibt am Standort Bremen-Farge, Alte Straße 22, die kommunale Kläranlage Bremen-Farge mit einer Ausbaugröße von ca. 160.000 EW.

Der Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt betreibt am Standort Lachen-Speyerdorf die Zentralkläranlage. Hier wird das Abwasser der Stadt Neustadt a.d.W. und den angeschlossenen Ortschaften gereinigt.

Auf der ARA Niedermittlau wurde sowohl der Rohschlamm der eigenen Kläranlage als auch der über eine Druckleitung herangeführte Rohschlamm der verbandseigenen ARA Neuenhaßlau behandelt.

Die Stadtentwässerung Frankfurt am Main (SEF) betreibt die Abwasserreinigungsanlage Frankfurt Sindlingen. Im Zuge des Großprojektes „Neubau Schlammfaulungsanlage und Prozesswasserbehandlung“ wird auch die Schlammentwässerung neu gebaut.

Das Volumen der Rohschlammspeicher auf der
KA Seehausen ist für die anfallenden Schlammmengen (Primär- und Sekundärschlamm und sonstige Schlämme der Kläranlage Seehausen) nicht mehr ausreichend.

Die Samtgemeinde Harsefeld betreibt u.a. die Kläranlage Harsefeld mit einer Ausbaugröße von
23.000 EW. Seit über 15 Jahren wird bereits eine anaerobe Schlammbehandlung mittels Klärschlammfaulung durchgeführt.

Thermische Klärschlammbehandlung

Der Zweckverband Steinhäule führt seit 1973 die thermische Verwertung seiner Klärschlämme, des Rechengutes und für Teile des Sandfanggutes durch.

Die Entsorgung der Klärschlämme in Mainz und weiterer Städte erfolgt durch eine thermische Verwertung mittels Monoverbrennungsanlage.

Ausgehend von der vorhandenen Situation wurden zunächst die Optimierungsmöglichkeiten der einzelnen Untersuchungsbereiche ermittelt.

Im Zuge eines gesamtplanerischen Konzeptes zur Erneuerung der KA Kiew war es erforderlich, zum einen die vorhandene Faulungsanlage an die zukünftigen Gegebenheiten anzupassen.

Der Eigenbetrieb der Stadtentwässerung Stuttgart (SES) betreibt auf dem Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen eine Klärschlammverbrennungsanlage für den auf seinen Klärwerken anfallenden Schlamm und für Fremdschlämme.

Eine ehemalige Deponie wird der Standort der neuen Klärschlammverbrennungsanlage für die Region Hongkong. Insgesamt elf Klärwerke dienen ihren entwässerten Schlamm per LKW der Anlage an

Aufgabe der Klärschlammbehandlung ist, die bei der Abwasserbehandlung anfallenden Klärschlämme derart vorzubereiten, dass sie schadlos, d.h. ohne negativen gesamtökologischen Einfluss beseitigt werden können, wobei gleichzeitig energetisch

Projektierung und Bau einer Klärschlammtrocknungsanlage einschließlich der Wärmeverwertung. Der entwässerte Schlamm gelangt über Zwischensilos in dampfbeheizte Scheibentrockner.

Die MSE hat Strategien zur zukünftigen Klärschlamm-
verwertung entwickelt, die durch die Dr. Born - Dr. Ermel GmbH - Ingenieure in Bezug auf technische und wirtschaftliche Kriterien miteinander verglichen und gegebenenfalls ergänzt werden sollten.

Das Gemeinschaftsklärwerk Bitterfeld-Wolfen verbrennt den anfallenden Klärschlamm in einer eigenen Verbrennungs-
anlage. Der Schlamm weist aufgrund der industriellen Einleiter insbesondere einen hohen Kalkgehalt auf und ist deshalb vergleichsweise heizwertarm.

Der Abwasserbetrieb Bad Hersfeld betreibt die Kläranlage Bad Hersfeld mit einer Ausbaugröße von 105.000 EW (belastet mit 60.000 EW60). Der Klärschlamm wird in zwei Faultürmen anerob stabilisiert, anschließend entwässert und in einer externen Verbrennungsanlage
entsorgt.

Der Markt Großostheim betreibt die Kläranlage Bachgau mit einer Ausbaugröße von
35.000 EW. Der dort anfallende Klärschlamm wird anaerob stabilisert, auf 24 % TR entwässert und anschließend durch externe Verbrennung entsorgt.

Die anstehenden gesetzlichen Änderungen hinsichtlich der Möglichkeiten der Klärschlammverwertung, bewegen die KBN dazu, eine langfristig sichere und kostengünstige Lösung in Form einer Mono-Klärschlammverbrennungsanlage zu prüfen.