Die aktuellen rechtlichen Vorgaben des Abfall- bzw. Kreislaufwirtschaftsrechts lassen insbesondere bei der Klärschlammverwertung das Thema Phosphor-Recycling in den Vordergrund rücken. Eine Rückgewinnung kann hierbei sowohl bereits auf dem Klärwerk aus der nassen oder der Schlamm-Phase, als auch nach erfolgter thermischer Vorbehandlung aus der Asche/kohlenstoffhaltigen Rückständen erfolgen.
Innerhalb der letzten Jahre wurde in Deutschland auf Seiten der Forschung intensiv an verschiedenen Fragestellungen und Verfahren zur Phosphorrückgewinnung gearbeitet. Der Fokus wurde hierbei vor allem auf die Anwendungsbereiche Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche gelegt. Die Entwicklungen führten hier zumeist vom labortechnischen in den halbtechnischen Maßstab und bei einigen wenigen Verfahren zur großtechnischen Umsetzung.
Gegenüber den Verfahren zur Rückgewinnung des Phosphors aus dem Abwasser oder dem Klärschlamm, zeigen die Anwendungen im Bereich der Asche im Allgemeinen höhere Rückgewinnungspotentiale aufgrund der Aschenzusammensetzung (trocken, keine Organik, Phosphorkonzentration vergleichbar mit Rohphosphat). Die Einteilung erfolgt hierbei bspw. in thermochemische sowie nasschemische Verfahren bzw. in die direkte Verwertung der Aschen.
Die beiden erstgenannten Optionen besitzen spezifische Vor- und Nachteile (bspw. Betriebsmitteleinsatz, Wert-Schadstoff-Trennung, Pflanzenverfügbarkeit etc.). So beruht das Konzept der thermochemischen Behandlung meist auf dem Einsatz von Chloriden in heißer Umgebung. Die nasschemische Behandlung beruht dagegen auf dem Einsatz von Säuren und Laugen zum Aufschluss der Aschen. Eine direkte Verwertung der Aschen kann bspw. in Form einer direkten landwirtschaftlichen Verwertung oder als Ersatz für Phosphaterz in der Industrie stattfinden, wenn die Qualitätsanforderungen des Düngerechts eingehalten werden.